Intimität und Intrusion. Bericht zum interdisziplinären Workshop-Zyklus «Medical Humanities» der SAMW und der SAGW

Main Author: Obrecht Lösch, Sibylle
Format: Book
Terbitan: , 2011
Subjects:
Online Access: https://zenodo.org/record/1065450
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fullrecord <?xml version="1.0"?> <dc schemaLocation="http://www.openarchives.org/OAI/2.0/oai_dc/ http://www.openarchives.org/OAI/2.0/oai_dc.xsd"><creator>Obrecht L&#xF6;sch, Sibylle</creator><date>2011-01-01</date><description>Im Rahmen von medizinischen Tagungen fanden drei Workshops unter dem &#xFC;bergreifenden Thema &#xAB;Intimit&#xE4;t und Intrusion&#xBB; statt, die die M&#xF6;glichkeiten des interdisziplin&#xE4;ren Diskurses beleuchteten. Grundlage des psychiatrischen Workshops bildeten vier Fallgeschichten aus der Praxis, die jeweils auch aus sozial- oder rechtswissenschaftlicher Perspektive betrachtet wurden: Wie geht man mit einer Patientin um, die sich tagelang nicht duscht? Wie kann der Therapeut verhindern, dass seine Befragungen f&#xFC;r einen schwer traumatisierten Patienten alles noch schlimmer machen? Die klare Rollenverteilung bei diesem Workshop f&#xF6;rderte zwar die Fokussierung auf das Tagungsthema, akzentuierte aber auch die bestehenden strukturellen und fachkulturellen Differenzen: Die Referenten aus den medizinischen Wissenschaften wurden vornehmlich als Praktiker angesprochen, die Referenten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften als Beobachter und Interpreten der Fallbespiele in gr&#xF6;sseren Zusammenh&#xE4;ngen. Der zweite Workshop &#xAB;Intimit&#xE4;t und Intrusion auf der Intensivstation&#xBB; thematisierte eine der Folgen der Technisierung in der Medizin: die Patienten sind oft in ihrer Kommunikations- und Handlungsf&#xE4;higkeit eingeschr&#xE4;nkt, gleichzeitig wird der &#xAB;nackte&#xBB; K&#xF6;rper jedoch intensiv beobachtet. Im dritten Workshop &#xAB;Konsultation und Sexualit&#xE4;t jenseits von Viagra und Scham&#xBB; stand das Perspektiventraining im Vordergrund. Die Sexualit&#xE4;t wird oft mit dem Intimsten gleichgesetzt und markiert deshalb einen Raum, der auch im klinischen Alltag von vielschichtigen Ber&#xFC;hrungs&#xE4;ngsten gepr&#xE4;gt ist. In allen drei Workshops zeichnete sich ab, dass vielen &#xC4;rzten und Pflegenden ein naturwissenschaftlicher Referenzrahmen nicht gen&#xFC;gt, wenn sie die Leiden ihrer Patienten interpretieren und behandeln. Ihr Verst&#xE4;ndnis von Gesundheit und Krankheit bezieht auch soziale und kulturelle Faktoren mit ein. Die Workshops wurden von der Kulturwissenschaftlerin Sibylle Obrecht begleitet und in einem Bericht aufgearbeitet.</description><description>Cite as: Obrecht L&#xF6;sch, Sybille (2011): Intimit&#xE4;t und Intrusion. Bericht zum interdisziplin&#xE4;ren Workshop-Zyklus &#xAB;Medical Humanities&#xBB; der SAMW und der SAGW. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.1065450</description><identifier>https://zenodo.org/record/1065450</identifier><identifier>10.5281/zenodo.1065450</identifier><identifier>oai:zenodo.org:1065450</identifier><relation>info:eu-repo/semantics/altIdentifier/isbn/978-3-905870-17-6</relation><relation>doi:10.5281/zenodo.1065449</relation><relation>url:https://zenodo.org/communities/sagw</relation><rights>info:eu-repo/semantics/openAccess</rights><rights>https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode</rights><subject>Medical Humanities</subject><subject>Geisteswissenschaften</subject><subject>Intimit&#xE4;t</subject><subject>Medizin</subject><subject>Intrusion</subject><title>Intimit&#xE4;t und Intrusion. Bericht zum interdisziplin&#xE4;ren Workshop-Zyklus &#xAB;Medical Humanities&#xBB; der SAMW und der SAGW</title><type>Book:Book</type><type>Book:Book</type><recordID>1065450</recordID></dc>
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Book
author Obrecht Lösch, Sibylle
title Intimität und Intrusion. Bericht zum interdisziplinären Workshop-Zyklus «Medical Humanities» der SAMW und der SAGW
publishDate 2011
topic Medical Humanities
Geisteswissenschaften
Intimität
Medizin
Intrusion
url https://zenodo.org/record/1065450
contents Im Rahmen von medizinischen Tagungen fanden drei Workshops unter dem übergreifenden Thema «Intimität und Intrusion» statt, die die Möglichkeiten des interdisziplinären Diskurses beleuchteten. Grundlage des psychiatrischen Workshops bildeten vier Fallgeschichten aus der Praxis, die jeweils auch aus sozial- oder rechtswissenschaftlicher Perspektive betrachtet wurden: Wie geht man mit einer Patientin um, die sich tagelang nicht duscht? Wie kann der Therapeut verhindern, dass seine Befragungen für einen schwer traumatisierten Patienten alles noch schlimmer machen? Die klare Rollenverteilung bei diesem Workshop förderte zwar die Fokussierung auf das Tagungsthema, akzentuierte aber auch die bestehenden strukturellen und fachkulturellen Differenzen: Die Referenten aus den medizinischen Wissenschaften wurden vornehmlich als Praktiker angesprochen, die Referenten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften als Beobachter und Interpreten der Fallbespiele in grösseren Zusammenhängen. Der zweite Workshop «Intimität und Intrusion auf der Intensivstation» thematisierte eine der Folgen der Technisierung in der Medizin: die Patienten sind oft in ihrer Kommunikations- und Handlungsfähigkeit eingeschränkt, gleichzeitig wird der «nackte» Körper jedoch intensiv beobachtet. Im dritten Workshop «Konsultation und Sexualität jenseits von Viagra und Scham» stand das Perspektiventraining im Vordergrund. Die Sexualität wird oft mit dem Intimsten gleichgesetzt und markiert deshalb einen Raum, der auch im klinischen Alltag von vielschichtigen Berührungsängsten geprägt ist. In allen drei Workshops zeichnete sich ab, dass vielen Ärzten und Pflegenden ein naturwissenschaftlicher Referenzrahmen nicht genügt, wenn sie die Leiden ihrer Patienten interpretieren und behandeln. Ihr Verständnis von Gesundheit und Krankheit bezieht auch soziale und kulturelle Faktoren mit ein. Die Workshops wurden von der Kulturwissenschaftlerin Sibylle Obrecht begleitet und in einem Bericht aufgearbeitet.
Cite as: Obrecht Lösch, Sybille (2011): Intimität und Intrusion. Bericht zum interdisziplinären Workshop-Zyklus «Medical Humanities» der SAMW und der SAGW. Zenodo. http://doi.org/10.5281/zenodo.1065450
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